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Provinzheld
So. Nachdem das Ganze (wie erwartet) in eine andere Richtung entwickelt hat, als ich das wollte, geb ich dann doch mal (wohl auch nicht ganz überraschend) den zweiten Teil heraus. Damit wird der Thread wohl etwas zum Kummerkasten hin wandern, aber ganz falsch bin ich hier ja dann auch nicht.
Ich denke, wer das am Anfang aufmerksam gelesen hat wird sicher gemerkt haben, dass ich zumindest so einen Menschen in meinem Umfeld habe, wenn nicht sogar ich selbst mich darin sehe. Es ist letzteres. Ja, ich maße mir an, das Ganz Oben und das Ganz Unten gesehen zu haben. Nicht aus Sicht der Gesellschaft auf mich, was die sieht ist mir schon klar, sondern von dem Standpunkt, den ich mir selber in dem Augenblick gegeben habe. Da gab es Hundert und Null und auch Stürze von Hundert zu Null. Eigentlich gab es quasi nur Hundert und Null. Und oft habe ich eine Hundert hinterher als Null gesehen und andersrum. Und das sind auch schon mal die ersten Grundgerüste, mit denen ich meine beiden (offensichtlich nicht angenommenen) Beispielfiguren verknüpfen wollte.
Aber ich möchte erstmal mit den anderen Schlüsseleigenschaften fortfahren. Ich gelte als hochbegabt. Als erstes sind das natürlich nur Testergebnisse und keine Ehrentitel. Aber man kann schon mal einiges daraus ableiten. Ein Problem, das ich als solches akzeptiere ist für meinen Kopf auf Dauer keine Schwierigkeit. Die besteht mehr darin, Banalitäten als vollwertige Probleme zu akzeptieren. Ich habe regionale und überregionale Wettbewerbe mit links gemeistert, aber bin mit wehenden Fahnen durchs Abitur gefallen, während das andere geschafft haben, die nichtmal eine Tasse Kaffee einschenken können. Klar kann man sagen, dass ich da gerade in einer Zeit großer Bewegung war, aber nur daran kann es nicht liegen. So etwas gab es immer in meinem Leben. Wo wir gleich bei der nächsten Eigenschaft sind: die dunkle Vergangenheit. Eigentlich nicht nur eine. Ich möchte hier aber nichts davon erzählen, weil es erstens privat ist und zweitens alle, denen ich es erzählt habe entweder daran zerbrochen sind, oder aber sich voll Entsetzen früher oder später von mir abgewandt haben. Außerdem würde es den Rahmen sprengen. Zumindest ist es sehr eng mit dem Ganz Oben und Ganz Unten verknüpft.
Um das Ganze nicht unnötig in die Länge zu ziehen kehre ich mal zu meinem eigentlichen Anliegen zurück. Ich bin jetzt fast 21, habe 13 Jahre auf der Schule zugebracht, aber als Schulabschluss trotzdem nur ein mittelmäßiges Zehntklasszeugnis vorzuweisen. Ich habe in so ziemlich jedem Lebensbereich gemerkt, dass ich unwillig bin, mich anzupassen (nicht unfähig, ich kann es unter folterähnlichen Schmerzen tun, wie das das Beispiel Wehrdienst gezeigt hat). Mittlerweile bin ich halb durch meine Eltern gezwungen in ein Berufsgrundschuljahr eingetreten, wo ich zwischen 1 oder 2 und 6 abwechsle, weil ich Sachen, die ich mache gut mache... und den Rest überhaupt nicht. Eines der wenigen Dinge, die mir noch weniger gefallen als die Berufsschule ist die Tatsache, dass die Ausbildung im Sommer in der Schreinerei weiter geht. Ich arbeite sehr gerne mit Holz, aber bei der Vorstellung, diese Ausbildung zu machen wird mir schlecht! Ich habe die Hoffnung, mein Potenzial auszuschöpfen, meine Handschrift auf diesem Planeten zu hinterlassen, immer noch nicht aufgegeben, aber im Moment rückt sie in sehr weite Ferne. Das ist auch der Hauptgrund, warum es mir, gelinde ausgedrückt, zurzeit eher schlecht geht. Ich weiß nicht genau, was ich erwarte, von euch zu hören, aber nachdem im Kummerkasten Stell dich net so an!, Das Leben ist kein Ponyhof! und Das redest du dir alles nur ein! eher selten vorkommen, hoffe ich, es auch hier mit konstruktiven Antworten von geistig Volljährigen zu tun zu bekommen. Fakt ist, dass ich da, wo ich gerade stehe, nicht lange bleiben kann, trotz meines großen Durchhaltewillens im Speziellen.
Piscator
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